Der amerikanische Traum
Kapitel aus dem Buch „Traumland USA – Auswandern: Mit Visum oder Green Card in die Vereinigten Staaten von Amerika“ von Lorenzo Lleras und Frank Fabian, redaktionell bearbeitet (gekürzt) von Michael Kent. Zur Bestellung des eBooks (Kindle) einfach bei amazon.de nach den Stichwörtern suchen: „Lleras, Fabian, Traumland USA“
Für viele Träumer, Abenteurer und erfolgsorientierte Menschen mit Fernweh sind die USA immer noch das Auswanderungstraumland schlechthin, ungeachtet des Wermutstropfens, dass die Weltmacht heute in aufgeklärten Kreisen eher selbst als Schurkenstaat gilt, deren elitäre Zirkel emsig Kriege in fernen Ländern anzetteln, „um ihnen Freiheit und Demokratie zu bringen“ (will heißen: neue Geschäftsfelder für die amerikanische Wirtschaft zu erschließen). Für seine Bewohner hingegen bietet das Land – selbst heute noch – reichlich Vorteile, die es nirgendwo sonst gibt. Der deutsche Erfolgsautor Frank Fabian hat gemeinsam mit dem Fachanwalt für US-Immigration Lorenzo Lleras ein Buch darüber geschrieben, wie Einwanderung in die USA funktioniert – egal ob es um ein Studenten-Visum geht oder um die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Mk
Die Vereinigten Staaten von Amerika – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Der amerikanische Traum! So könnte man vielleicht schwärmen. Und man könnte fortfahren: Sonne in Kalifornien! Niedrige Steuern in Florida oder Texas! Freiheit! Wirtschaftliche Freiheit, weltanschauliche Freiheit! Der Amerikaner kann denken, was er will, und er kann tun und lassen, was er will – so urteilt man vielerorts begeistert. Nun, soviel ist immerhin wahr: In „Amerika“, wie die USA immer noch gern genannt werden, kann man sehr viel freier leben als in vielen anderen Ländern der Welt. Die Zwänge sind deutlich geringer. Viele Einwanderer können die Einschränkungen und die Enge des eigenen Landes hinter sich lassen. In Amerika gibt es bequeme, breite, riesige Straßen, es gibt Raum, sehr viel Raum – dort ist nicht alles so klein und so haushälterisch wie in Deutschland, wo man mit dem Raum sorgsam umgehen muss. Es gibt noch Luft zum Atmen.
Außerdem verteidigen die „Amis“ ihre Freiheiten bis aufs Messer, sie ducken sich nicht weg. US-Amerika vermittelt die Perspektive von schier unbegrenzten Möglichkeiten. Das Land hat den Geruch von Abenteuer, immer noch schwärmt man dort vom Wilden Westen, die übersprudelnde, enthusiastische Filmindustrie sorgt für die entsprechenden Bilder. So klingen dann oft auch die Vorstellungen von Auswanderern. Und so viel ist erneut richtig: Das Land ist etwas Besonderes.
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind die einzig verbliebene Supermacht auf Erden. Außerdem sind sie in wirtschaftlicher Hinsicht schier unschlagbar. Die Ökonomie der USA hat immer wieder alle anderen Wirtschaften auf dem Globus überholt und oft mit sich nach oben gerissen. In Sachen Geld und Geschäften sind die Amerikaner ohne Frage begabt. Zudem wird die Innovation in den USA großgeschrieben, kein anderes Fleckchen Erde kann sich mit dem Erfindungsreichtum Amerikas vergleichen – ein Grund, warum die Chinesen, die doch vier Mal so viele Einwohner wie die USA besitzen, ständig die Amis bespitzeln und bestehlen, was neue Technologien angeht.
Und auch um die religiöse und weltanschauliche Freiheit ist es in den USA bestens bestellt. Es gibt dort so viele Religionen, Sekten und Glaubensbekenntnisse, dass man hundert Bücher damit füllen könnte. Die religiöse, die weltanschauliche Toleranz wird großgeschrieben, sie ist in den Gehirnen fest verankert. Das kleinliche Herummäkeln an den religiösen Ansichten eines anderen Menschen ist dem Amerikaner fremd. Soll doch gefälligst jeder nach seiner Fasson selig werden! Auch aus diesem Grund sind die USA für viele noch immer das Traumland, in dem (fast) alles erlaubt ist. Der verführerische Duft der Freiheit berauscht.
Auf der anderen Seite steht unser so ganz anders gestricktes Deutschland. Wie soll man in dieser Beziehung urteilen?
Was gut und was weniger gut an Deutschland ist
Es ist viel, was wir an Deutschland und den Deutschen lieben. Der Deutsche ist von aus Haus aus normalerweise ein fleißiger und treuer Geselle. Er besitzt in vielen seiner Exemplare einen überdurchschnittlichen Mut und ist dem Schabernack und Scherz nicht abgeneigt. Er ist offen und ehrlich, er sagt klar und deutlich seine Meinung. Man vergesse nie, das Wort Deutsch stammt von dem Wort diot ab, was so viel wie Volk heißt. Mit der deutschen Sprache bezeichnete man, im Gegensatz zum Latein, einst also die Volkssprache. Deutsch reden bedeutete und bedeutet noch immer, deutlich reden, klar und verständlich, ehrlich und offen.
Das ist nach wie vor ein Charakteristikum vieler Deutscher – und es zeichnet sie aus. Die Deutschen sind im Allgemeinen gradlinig, darüber hinaus emsig und robust, oft intelligent und in künstlerischer und wissenschaftlicher Hinsicht hochbegabt. Im 15., 16. und 17. Jahrhundert, aber auch noch im 18. 19. und 20. Jahrhundert, wurden sie regelrecht hofiert, denn sie brachten einige der größten Künstler und Wissenschaftler der Geschichte hervor.
Deutsche Holzschnitzer, Goldschmiede, Gießer, Maler, Bildhauer, Baumeister, Architekten, Kupferstecher und Steinmetze waren ehemals weltweit gefragt – und später ihre Ingenieure und Wissenschaftler. Der Grund war das hervorragende Bildungswesen, das immer noch – obwohl inzwischen verbesserungswürdig – eines der besten der Welt ist. Deutsch beinhaltet überdies die sprichwörtliche Sauberkeit. Deutsch ist auch die große Liebe zur Musik, man denke nur an Händel und Haydn, Bach und Beethoven und immer wieder Mozart. Deutsch sind Goethe und Schiller, es gibt eine blühende Buch- und Kulturszene, sowie begabte Künstler in allen möglichen Sparten. Die Deutschen bauen noch immer die besten Autos der Welt, um die sie selbst in Amerika beneidet werden. Deutsch ist diese Elite von Erfinder und Tüftlern, Dichtern und Denkern.
Aber das heutige Deutschland, nicht die Deutschen (!), besitzt leider auch inzwischen etliche Nachteile. Nehmen wir einmal kein Blatt vor den Mund:
(1) Geografisch gesehen ist Deutschland ein relativ kleines Land, es ist geradezu ein
Mückenschiss auf dem Globus. Es verfügt mit über 83 Millionen Einwohnern nur über eine
geringe Fläche. Deutschland steht (im Verhältnis zu den Amerikanern) recht wenig Platz zur Verfügung, die mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern über einen halben Kontinent verfügen. US-Amerika ist riesig, Deutschland winzig.
Schon die Straßen in Deutschland sind oft zu eng, zu schmalspurig und zu oft verstopft. Man tritt sich sozusagen ständig wechselseitig auf die Füße. Land in Deutschland ist sehr, sehr wertvoll, in den USA gibt es dagegen einen Überfluss – schier unvorstellbare Weiten.
In Deutschland klebt man an der Scholle, in den US zieht man wie ein „Zigeuner“ ständig um, wenn man eines Platzes müde ist, denn es gibt ja genügend „Raum“ und 50 Staaten, die man alle austesten und ausprobieren kann, mit all ihren Unterschiedlichkeiten.
Viel Raum, ein Überfluss an Raum, aber bedeutet Freiheit, er symbolisiert Freiheit. Viel Raum – es gibt riesige, wunderschöne Naturlandschaften und einen Überfluss an Platz – erhebt das Gemüt und besitzt einen Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden. Es ist herrlich, über viel Raum zu verfügen.
Deutschland ist zweifelsohne ein wunderbares Land, das viele Vorteile und gute Seiten aufweist – aber es ist auch voll. In nur wenigen anderen Ländern der Welt (von kleinen Ländern oder Stadtstaaten abgesehen) sitzen die Menschen dichter aufeinander als hier. Zum Vergleich: In Deutschland leben Ø 235 Menschen pro Quadratkilometer. Selbst im bevölkerungsreichen China sind es nur 148, in unserem Nachbarland Frankreich 123, in Spanien 95, in der Ukraine 77, in Südafrika 49, in den USA 33, in Bolivien 10 und in Russland sogar nur 7, in Kanada 4 und in Australien 3. (Autobahnkreuz Frankfurt)
(2) Vielleicht besitzt dieser geringe Raum auch einen Einfluss auf die weltanschauliche Enge, der man in Deutschland immer wieder begegnet; nicht bei allen Zeitgenossen, aber bei vielen.
In Deutschland ist man brav katholisch oder evangelisch. Das Judentum wird (notwendigerweise?) geduldet – aber schon, wenn es um andere Religionen und Sekten geht, sogar christliche Sekten, schlagen vor allem bestimmte Medien mit einer Bosheit auf diese Glaubensgemeinschaften ein, dass man nur den Kopf schütteln kann. Viele Deutsche sind noch immer denkbar intolerant, nur die helleren Köpfe, die intelligenteren Spezis wissen, dass man gefälligst jeden nach seiner Fasson selig werden lassen sollte.
In US-Amerika dagegen wimmelt es von unterschiedlichen Ansichten, was Vokabeln wie Gott oder Religion angeht. Es gibt 100 verschiedene Arten von Christen, weiter Juden, Hinduisten, Buddhisten, Moslems und zahlreiche kleine, winzige, unterschiedlichste Glaubensgemeinschaften. Die vielen Völkerschaften zwingen die Amerikaner dazu, tolerant zu sein, denn ansonsten könnte man dort nicht miteinander auskommen und leben. Die religiöse Toleranz ist festgezimmert in der US-amerikanischen Verfassung, die das politische Credo der Amerikaner enthält. Deshalb ist man ungleich respektvoller und weltoffener. Man lässt andere Überzeugungen gelten.
In Deutschland dagegen ist man zu oft engstirnig, kleingeistig, spießig und borniert in dieser Beziehung. Viele Zeitgenossen sind von einer lästigen Rechthaberei besessen und beseelt, wenn es um die Religion geht, obwohl die Geschichte selbst die Deutschen doch eigentlich hätte belehren müssen: Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648), da sich die Katholiken und die Protestanten wechselseitig die Köpfe einschlugen, verlor Deutschland ein Drittel (!) seiner Bevölkerung – von Seuchen, Krankheiten, Armut, den Vertriebenen und Verkrüppelten ganz abgesehen. Die Lehre der Geschichte? Nur religiöse Toleranz, selbst gegenüber den kleinsten Sekten, garantiert ein gutes Zusammenleben. Doch in Deutschland ist man insgesamt, in großen Teilen jedenfalls, noch immer reichlich intolerant und, nun ja, manchmal regelrecht beschränkt in dieser Hinsicht. Auch die weltanschaulich-religiöse Freiheit macht US-Amerika hochattraktiv.
(3) Eng damit im Zusammenhang steht die mangelnde Toleranz der Deutschen, was andere Sitten und Gebräuche und sogar manchmal die Kleidung angeht. Schuld daran ist vielleicht die eigene Geschichte, die zu lange nationalistisch eingefärbt war. Man denke nur an den polternden Bismarck (1815–1898), Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) und natürlich den „Führer“ (1889–1945). Alle besangen sie ständig die außergewöhnliche Qualität der Deutschen.
Und so werden andere Kleidung, Sitten, Gebräuche, Eigenheiten sowie Meinungen und Ideen leicht abgebügelt. Man ist nur theoretisch tolerant, praktisch nicht. Nur die klügeren, weltoffenen, vielgereisten Zeitgenossen sind intelligent genug, um von anderen Völkerschaften zu lernen und die Augen offen zu halten. Sie fragen sich: „Was machen andere Völker besser? In welchen Beziehungen sind sie klüger als die Deutschen?“ Der piefige, engstirnige Deutsche dagegen fragt sich: „Warum sind wir, die Deutschen, das beste Volk auf dem Erdenrund, dem andere Völker nicht das Wasser reichen können?“
Und so schimpft man insgeheim oder offen über „Spaghettifresser“, „Kanaken“, „Polacken“ und reißt Ausländerwitze, wenn auch vielleicht nur hinter vorgehaltener Hand.
Zugegeben, zugestanden: Auch in US-Amerika gibt es Rassisten. Aber der Zwist zwischen Afroamerikanern und Weißen etwa wird von den Bad-News-Medien absichtlich schamlos übertrieben, speziell wenn Wahlen vor der Tür stehen. Der tatsächliche Rassismus ist weitaus geringer, als es uns die Katastrophenindustrie suggeriert. In Wahrheit sind in den USA Toleranz und Gleichheit oberstes Gebot. Wenn eine Person geschmäht und beleidigt wird, kann sie sofort Klage einreichen. Es gibt drei „Todsünden“ in den Vereinigten Staaten:
Erstens: Man beleidigt eine andere Person auf Grund ihrer Religion oder ihres Glaubens. Zweitens: Man verunglimpft einen Menschen, nur weil sie eine Frau, und also weiblichen Geschlechts ist. Drittens: Man setzt eine Person herab, weil sie eine andere Hautfarbe besitzt.
Die Worte „Neger“ oder gar „Nigger“ beispielsweise sind absolute Tabu-Ausdrücke in den USA und ziehen Aufschreie der Empörung nach sich. Jeder US-amerikanische Richter fällt sofort und ausnahmslos ein Urteil zugunsten der verunglimpften Person bei eben diesen „Todsünden“. Teilweise verhängen die Richter saftige Geldstrafen.
Die Gleichheit, die mit der Freiheit Hand in Hand geht, wird in den Vereinigten Staaten bis aufs Messer verteidigt, trotz oder vielleicht sogar wegen der fragwürdigen Vergangenheit des Landes, man denke nur an die Sklaverei oder den Umgang mit den Indianern. Jedenfalls ist die Toleranz in den USA im Allgemeinen sehr viel höher als in Deutschland – was logisch ist, denn fast ein Fünftel der Gesamtbevölkerung sind Afroamerikaner. Weiter nimmt die Zahl der Latinos ständig zu, in riesigem Umfang, sowie die Zahl der Asiaten. Man rechnet ab dem Jahre 2050 mit dem
ersten US-Präsidenten mexikanischer Herkunft. Doch zurück zu Deutschland.
Die Unterzeichnung der Verfassung der Vereinigten Staaten mit George Washington, Benjamin Franklin und Alexander Hamilton (v. r. n. l. im Vordergrund), Gemälde von H. C. Christy
(4) Das politische Klima in Deutschland ist völlig anders als in den USA. In den Vereinigten Staaten kämpft man mit Zähnen und Klauen um die Rechte, die in der Verfassung festgeschrieben sind. Man verehrt die Gründerväter der USA, die eben diese Verfassung formulierten, wie Heilige. Die Gründerväter setzten voraus, dass es möglich sein müsse, eine neue Zivilisation zu gründen, in der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für alle keine Utopien sind.
Die Vision der Gründerväter bestand darin, einen Commonwealth der Freiheit zu schaffen, sprich einen Nationenbund, der sich den verschiedenen Freiheiten verpflichtet fühlt. Gleichzeitig sollte die Wirtschaft und der Handel auf ein völlig neues Niveau gehoben und rückhaltlos gefördert werden. Die ursprünglichen Gebote zauberten tatsächlich eine unglaubliche Blüte auf dem US-amerikanischen Kontinent, die in der bekannten Geschichte in dieser Art nie vorher existierte. Die Verfassung besitzt in den Vereinigten Staaten einen hundertfach höheren Stellenwert als die sich so nennende „Verfassung“ (die ja nur ein Grundgesetz ist) in Deutschland. Der Grund? Die gesamte USA verdankt der Verfassung ihre Existenz, sie wurde der Geschichte blutig abgetrotzt, während den Deutschen ihre Verfassung nach 1945 quasi „geschenkt“ bzw. diktiert wurde.
Deshalb ist der Kampf um politische Prinzipien und die Grundrechte in den USA unvorstellbar intensiv. Er wird offen ausgetragen, mit einer Kampfeslust, die man erlebt haben muss, um sie zu verstehen. Die Menschenrechte, die verschiedenen Freiheiten, die Gleichheit und das Recht auf Wohlstand werden mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigt.
In Deutschland verteidigt man hingegen die Verfassung nur selten, während sie in den USA alles ist. Sie wird besungen, wieder und wieder beschworen, Filme werden um sie herumgewoben, und sie wird ständig zitiert.
In Deutschland gibt es bei offensichtlichen Vergehen der Damen und Herren Politiker gegen die Verfassung keinen Aufstand in der Bevölkerung. Die Amerikaner kämpfen dagegen wie Löwen um ihre Grundrechte, vor allem um ihre Freiheiten, während man in Deutschland vielerorts bereits in Apathie versunken ist. Die politischen Kämpfe in den USA, so widerlich sie sind, so korrupt die Presse auch dort ist, sind voller Elan und voller ehrlicher Emotionen. Sie sind weitaus wilder als in Deutschland, wo man zu oft längst insgeheim „aufgegeben“ und die innere Emigration angetreten hat. Man erlaubt es den Medien in Deutschland, die Bevölkerung zu tyrannisieren und zu einem unvorstellbaren Ausmaß zu manipulieren. In den USA stellt man die Medien an den Pranger, die Politiker ebenfalls, und fordert laut und unüberhörbar seine Grundrechte ein. Man kämpft um das ursprüngliche, gute Regierungssystem. Man ist „lebendiger“ in den USA, was die Politik angeht – was nicht bedeutet, dass sie nicht in vielen Belangen fehlgeht. Aber der Amerikaner erhebt sich, er geht auf die Straße, er protestiert. Der Amerikaner ist weit weniger obrigkeitshörig als der Deutsche. Die Bürokratie, die zahllosen Gesetze und Regelungen, die in Deutschland das Leben ersticken und die Wirtschaft behindern, sind nicht denkbar in den USA.
Donald Trump, über den man urteilen mag wie man will, strich einfach Hunderte von Regelungen und Einschränkungen im politischen Raum – typisch amerikanisch! In Deutschland wird man dagegen unter all den Tausenden von Gesetzen und den Zehntausenden von Verordnungen förmlich begraben.
(5) In den USA bekennt man sich rückhaltlos zum Geld und zum Dollar, so sehr, dass man sich wundert, weshalb sich die Vereinigten Staaten nicht längst mit „U$A“ abkürzen. Man bekennt sich ganz ohne Scham zum Kapitalismus, sowie dazu, dass es honorig und ehrenwert ist, gutes Geld, viel Geld, ja sehr viel Geld zu verdienen.
In Deutschland verteufelt man das Geld, direkt oder indirekt. Der deutsche Neid auf die „Reichen“ oder auch nur auf einen erfolgreichen Zeitgenossen ist manchmal kaum zu ertragen. In den USA prahlt man mit seinem Wohlstand und stellt ihn ungeniert zur Schau. In Deutschland verschweigt man Besitz verschämt; dafür sind Titel alles! Titel, die den Amerikanern wiederum weitgehend egal sind.
Das gilt selbst für die Kunst: In den USA werden erfolgreiche Künstler in einem Ausmaß hofiert, das schier unvorstellbar ist. Man kniet vor Schauspielern, Sängern, Autoren, Regisseuren und so fort. In Deutschland werden Spitzenkünstler oft verteufelt, man flickt ihnen am Zeug, wo immer man kann, und zieht sie durch den Kakao. In den USA legt man den roten Teppich vor ihnen aus, man verehrt sie und hebt sie aufs Podest. Niemand ist beliebter. Künstler werden schier angebetet. Wenn Künstler Millionen und Millionen von Dollars verdienen, so trägt das zu ihrem Ruhm sogar noch bei. In Deutschland werden gutverdienende Künstler neidvoll niedergeschrieben und durch die Medienkloake gezogen.
Und es gibt noch mehr zu dem Thema Geld und Besitz: In Deutschland zahlt man unverschämt hohe Steuern und Sozialabgaben, in den USA kann man sich Staaten aussuchen, wo so niedrige Steuern verlangt werden, dass es eine Lust ist, zu leben. Wir werden auf diesen Punkt im Laufe unseres Buches genau eingehen und entsprechende Ratschläge erteilen.
In den USA bekennt man sich ohne die geringsten Probleme zur Wirtschaft und zum persönlichen Erfolg. Jeder träumt hier den „amerikanischen Traum“, der darin besteht, es durch harte Arbeit und Intelligenz zu etwas zu bringen und hoch, vielleicht sogar ganz hoch zu gewinnen.
Trotz allem lieben wir, die Autoren, die Deutschen sehr, aber wir lieben keineswegs die Auswüchse in Deutschland.
Fassen wir kurz zusammen: In Deutschland verfügt man (1) über sehr wenig Raum, (2) die religiöse Toleranz ist gering, (3) die allgemeine Toleranz lässt zu wünschen übrig, (4) die Verfassung und die Freiheiten der Bürger werden nicht bis aufs Messer verteidigt und (5) man behindert teilweise die Wirtschaft und bekennt sich nicht offen zum Erfolg und Wohlstand.
So wundert es nicht, dass viele Deutsche die Nase voll haben und versuchen, auszuwandern. Die Zahlen sprechen ihre eigene Sprache: 1991 wanderten rund 600.000 Menschen aus. Im Jahr 2000 waren es bereits 670.000. 2015 kehrten rund eine Million Deutsche dem Land den Rücken zu. 2019 gab es 1.230.000 Auswanderer. Der Trend ist nicht hinwegzudiskutieren, obwohl Deutschland innerhalb Europas immer noch ein „gesegnetes“ Land ist, obgleich es Vorteile zu bieten hat und von den Einwohnern vieler Länder beneidet wird – von Afrikanern, Asiaten und Osteuropäern etwa –, und wiewohl es eine relativ gute Ausbildung, keine Hungersnöte und eine akzeptable medizinische Versorgung gibt. Aber es ist doch erstaunlich, dass sich innerhalb von nur 30 Jahren die Zahl der Auswanderer verdoppelt hat. Die Beliebtheit der Auswanderungsziele ändert sich ständig. Ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen jedoch immer die Schweiz, Österreich – und eben die USA.
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